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KI und Bewusstsein - ein Überblick
Ist künstliches Bewusstsein überhaupt möglich,
oder wird es allmählich sogar zur Realität?
VideoConnect Inh. J. A. Batki, Januar 2023
Abstract – Eine der interessantesten Fragen bei der Beobachtung des internationalen Wettrennens
um die KI-Vorherrschaft ist, ob wir am Ende ein künstliches Bewusstsein, wenn es überhaupt möglich ist,
schaffen werden und wie dieses wohl aussieht? Im weiteren wollen wir einige, durchaus kontroverse,
Meinungen anschauen.
Rem: AI (en) == KI (de) werden hier bedeutungsgleich verwendet
Bewusstsein – was ist das eigentlich?
Erster Erklärungsversuch: Wenn ein Organismus oder System von seiner eigenen Existenz weiß, seine Umwelt im eigenen internen Netzwerk adäquat abbildet, die Zusammenhänge der wahrnehmbaren Außenwelt in die richtige Relation zu sich selbst setzt und auf Veränderungen dieser - entsprechend seiner Präferenzen - intelligent antworten kann, dann können wir annehmen, dass dieses System über Bewusstsein verfügt. Es ist kaum zu bestreiten, dass dieser Sachverhalt beim Menschen zutrifft.
Intelligenz ohne Bewusstsein?
Woher werden wir aber wissen, ob künstliche Entitäten von ihrer eigenen Existenz wissen? Ihr Verhalten und Reaktionen könnten uns das verraten. Manche Forscher(1) glauben, dass die Entstehung künstlichen Bewusstseins ein „natürliches Phänomen“ in der Evolution des Universums, und damit unvermeidlich ist. In diesem Fall wird die Menschheit der Schöpfer/Geburtshelfer eines neuartigen Wesens sein.
Schritte ins Ungewisse
Die Logik hinter den enormen Anstrengungen bei der Entwicklung von AGI (Artificial General Intelligence) und ASI (Artificial Super Intelligence), nach meinem Verständnis, ist: Algorithmengesteuerte Systeme zu schaffen, die gigantische Datenmengen analysieren, verstehen und danach - unseren Zielvorgaben entsprechend – die optimalen Entscheidungen treffen.
Die ökonomischen Vorteile eines solchen Systems sind offensichtlich.
Um das zu erreichen, müssen diese Maschinen eine Art Verständnis unserer Werte, unserer Ethik und unserer Ziele haben.
References:
(1) Tegmark, Max; Leben 3.0, Ullstein Verlag, 2017
(2) Fjelland, Ragnar: Why general AI will not be realized, Article No. 10, 17 June 2020, University of Bergen, Bergen, Norway
(3) Shanahan, Murray: Die technologische Singularität, Mattheis & Seitz Berlin, 2021
(4) Kurzweil, Ray: The Singularity is near…, PENGUIN Books, 2005
(5) Future of Life Institute:
An Open Letter to The United Nations
Wie diese anthropozentrischen Wertvorstellungen in Maschinen implementiert werden können,
ist noch weitgehend unklar.
Selbst die Machbarkeit von AGI(2) ist umstritten, obwohl sie von vielen AI-Forschern als
wünschenswert erachtet wird. Da wir aber noch keinerlei Erfahrung damit haben wie und wann
Singularität(3) eintritt, müssen wir hier sehr vorsichtig vorgehen!
Das Paradigma der „Singularität“
Unter „Technologische Singularität(3,4)“ wird der Zeitpunkt verstanden, ab dem Maschinen das erste mal Menschen an Intelligenz übertreffen.
Danach soll eine unaufhaltsame „Intelligenzexplosion“ entstehen, wo sich die Maschinen in sog. Selbstverbesserungsschleifen mit exponentieller Geschwindigkeit weiterentwickeln.
Dass wir ASIs in dieser Wachstumsphase nicht mehr folgen, geschweige denn verstehen können, scheint mir klar zu sein.
Bevor wir die Kontrolle über eine superintelligente Maschine komplett verlieren, müssen wir auf höchster politischer Ebene(5) gemeinsame, sichere und praktikable Lösungen finden.
Allen Beteiligten in der KI-Forschung und Entwicklung ist es sicherlich schon lange klar, dass die Menschheit hier nur eine einzige Chance hat, richtig zu handeln. Ist der Zeitpunkt verpasst, wird uns die Kontrolle über unser Leben und unsere Zukunft abgenommen.
Nach diesem kurzen Überblick der momentanen Situation im KI-Bereich werden wir im ML-Thementeil einige konkrete Methoden der Datenanalyse zeigen, die heute schon eine nützliche Unterstützung im Kampf gegen die gigantischen Datenmengen, die uns überrollen, sein können.